Petticoat Kleid
Warum ich Petticoat Kleider liebe – und was du über sie wissen solltest
Der Tag, an dem ich mein erstes Petticoat Kleid trug
Ich erinnere mich genau an den Nachmittag, an dem ich mein erstes Petticoat Kleid kaufte. Es war ein Sonntag im Sommer. Ich schlenderte ohne Plan durch einen kleinen Vintage-Laden. Zwischen alten Ledertaschen und Seidenblusen hing es da, in Pastellfarben mit Punkten. Als ich es anprobierte, fühlte ich sofort: Das ist kein gewöhnliches Kleid. Der Rock lag weich, und der Petticoat gab ihm Halt. Ich ging ein paar Schritte, drehte mich im Spiegel – und war verliebt. Nicht weil es ein Hingucker war, sondern weil ich mich wohlfühlte. Ganz natürlich.
Was ist ein Petticoat Kleid?
Technisch betrachtet ist ein Petticoat Kleid ein Kleid mit ausgestelltem Rock, unterstützt von einem bauschigen Unterrock. Der Begriff „Petticoat“ stammt aus dem Englischen und beschreibt genau diesen Unterrock. Aber in der Praxis ist es mehr als ein Schnitt. Es ist ein Kleid, das Haltung schenkt. Das den Gang verändert. Das Selbstbewusstsein unauffällig hebt.
Im Alltag spüre ich, wie das Kleid mich hält. Ich setze mich hin, stehe auf – nichts drückt, nichts rutscht. Genau dieses Gefühl macht das Petticoat Kleid zu einem meiner liebsten Kleidungsstücke.
Geschichte und Herkunft
Die ersten Unterröcke
Schon im 16. Jahrhundert trug man Unterröcke, um Volumen unter weiten Gewändern zu erzeugen. Damals war es eine Frage der Mode und des praktischen Warmhaltens.
Der Durchbruch in den 1950ern
In den 1950er-Jahren stellte Christian Dior seinen „New Look“ vor. Schmale Taille, weite Röcke – das war neu, nach den nüchternen Kriegsjahren. Der Petticoat wurde zum Herzstück des Looks. Er gab dem Rock Stand und formte die Silhouette. Hollywoodstars griffen begeistert zu, und die Modewelt nahm den Stil auf. Seitdem gehört das Kleid fest in die Modegeschichte.
So finde ich das richtige Petticoot Kleid für mich
Der Sitz des Oberteils
Das Oberteil entscheidet oft, wie bequem das Kleid sitzt. Achte darauf, dass die Taille gut anliegt. Abnäher oder ein eingenähtes Mieder helfen. Probiere mehrere Größen, wenn du zwischen zwei liegst. Eine etwas weitere Taille ist angenehmer als ein zu enger Bund.
Die richtige Länge
Ein Rock, der bis knapp übers Knie reicht, wirkt oft am besten. Kürzer kann frech aussehen, länger kann erdrücken. Ich mag Kleider, die zwischen Knie und Mitte der Wade enden. Damit fühle ich mich sportlich und weiblich zugleich.
Volumen des Unterrocks
Zwei Lagen Tüll erzeugen genug Stand. Mehr Lagen können ins Kostümhafte abgleiten. Wenn der Petticoot etwas steifer ist, trägt sich das Kleid auf. Lieber weichen Tüll wählen und auf Qualität achten. So bleibt der Rock formschön, ohne sich aufzubauschen.
Styling – wie ich mein Petticoat Kleid kombiniere
Schuhe für jeden Tag
Im Büro bevorzuge ich flache Loafer oder schlichte Ballerinas. Abends trage ich Pumps mit kleinem Absatz. Sie strecken das Bein, ohne das Outfit zu überfrachten. Für einen lockeren Touch kombiniere ich manchmal weiße Sneaker – ein Bruch, der mir Spaß macht.
Accessoires dezent einsetzen
Ein dünner Gürtel in der Taille, eine kleine Ledertasche, gelegentlich ein Haarband – mehr braucht es nicht. Ich möchte nicht, dass Accessoires vom Kleid ablenken. Weniger ist oft wirkungsvoller.
Frisur und Make‑up
Früher dachte ich, ich müsse Retro‑Frisuren tragen. Heute lasse ich meine Haare offen oder stecke sie locker hoch. Make‑up bleibt dezent: ein Hauch Mascara, ein Touch Lipgloss. Das Kleid bekommt genug Aufmerksamkeit.
Das Petticoot Kleid im Alltag
Ich trage mein Kleid beim Einkaufen, beim Brunch, beim Spaziergang im Park. Es fühlt sich an, als würde ich einen kleinen Geheimcode tragen: Wer dieses Kleid erkennt, lächelt. Fremde fragen nach, ob es selbst genäht oder gekauft ist. Es ist einfach ein Stück, das gute Laune verbreitet.
Kaufberatung und Marken
Kleine Labels und Online‑Shops
Ich kaufe gern bei kleinen Labels, die sich auf Retro‑Schnitte spezialisiert haben. Marken wie „Vintage Vibes“ oder „Rock’n’Roll Couture“ bieten oft handgemachte Modelle. Die Preise liegen zwischen 80 und 200 Euro.
Große Händler
Auch größere Shops führen Petticoot Kleider. Hier findest du oft günstige Varianten für 50 Euro. Achte auf Materialangaben und Rezensionen. Baumwolle mit etwas Stretch ist praktisch.
Lokale Läden
In einigen Städten gibt es Second‑Hand‑Läden, die echte Vintage‑Kleider verkaufen. Die Passform kann hier überraschend gut sein. Die Stücke haben Patina und erzählen ihre eigene Geschichte.
DIY: Mein eigenes Petticoot Kleid nähen
Schnittmuster und Material
Ich habe mit einem einfachen Schnittmuster begonnen. Baumwollstoff, 2 m Tüll und etwas Futterstoff sind nötig. Ein Oberteil mit Abnähern und ein Tellerrock formen das Grundmodell.
Nähtipps
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Abnäher genau markieren: Stecknadeln helfen, den Stoff präzise zu formen.
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Nahtzugabe großzügig kalkulieren: Lieber etwas mehr zugeben und später anpassen.
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Petticoot einziehen: Den Tüll mit Zickzackstich an das Rockfutter nähen.
Nach ein paar Stunden hatte ich mein erstes selbstgemachtes Kleid. Es passte perfekt und fühlte sich besonders an – weil ich es geschafft habe.
Pflege, Aufbewahrung und Transport
Waschen und Trocknen
Am liebsten wasche ich mein Kleid per Hand oder im Feinwaschprogramm. Tüll sollte in einem Wäschesäckchen stecken. Anschließend lege ich es flach zum Trocknen. So behält der Stoff seine Form.
Bügeln
Baumwollanteile bügle ich leicht, Tüll nicht. Falls Falten stören, hänge ich das Kleid bei hoher Luftfeuchtigkeit im Badezimmer auf – der Dampf glättet die Lagen sanft.
Lagern
Kleiderbügel mit breiten Enden verhindern Abdrücke im Stoff. Den Petticoot lagere ich separat in einer großen Box. So bleibt er bauschig und drückt nicht die Falten flach.
Transport
Für Reisen nutze ich einen Kleidersack. Der verhindert, dass sich der Rock zerknüllt. Vor Ort hänge ich das Kleid sofort auf. Ein 5‑minütendes Auslüften rückwärts zum Spiegel gleicht kleine Knitter aus.
Petticoot Kleid und Figurtypen
Schultern und Taille
Wenn deine Schultern schmal sind, kann ein Herzausschnitt oder ein gerade verlaufender Ausschnitt optisch mehr Balance schaffen. Eine klar definierte Taille unterstützt jede Figur.
Hüftbetonte Figuren
Ein etwas längerer Rock kaschiert die Hüften. Der Volumeneffekt sitzt weiter unten und betont die schlanke Taille.
Zierliche Figuren
Kürzere Rocklängen wirken frisch. Wähle Muster in kleinen Größen, um nicht erdrückt zu wirken. Ein Gürtel in der Taille sorgt für mehr Definition.
Rundere Silhouetten
A-Linien-Kleider mit weniger Tüll und einem längeren Rock können vorteilhafter sein. Der Fokus liegt auf der Körpermitte, während das Volumen dezent bleibt.
Erfahrungsberichte von Freundinnen
Anja, 28, Berlin
Anja trägt ihr Kleid gern im Büro. „Es war anfangs ungewohnt, aber ich merke, dass ich automatisch eine bessere Haltung einnehme“, sagt sie. Sie kombiniert mit Loafern und einem Blazer.
Lisa, 35, München
Lisa hat ihr Petticoot Kleid für die Hochzeit ihrer Schwester gekauft. „Ich wollte etwas Besonderes tragen, aber keinen Ballkleideffekt erzielen.“ Sie wählte ein florales Modell und fühlte sich perfekt gekleidet.
Katrin, 42, Hamburg
Katrin liebt DIY. Sie hat mehrere Kleider selbst genäht. „Das Schöne ist, dass jeder Stich sitzt, wie ich ihn haben will. Ich experimentiere gern mit verschiedenen Tüllfarben.“
Anlässe für das Petticoot Kleid
Hochzeit und Feste
Ein Petticoot Kleid wirkt festlich, ohne übertrieben zu sein. Mit dezentem Schmuck und feinen Schuhen passt es gut zu Hochzeiten und runden Geburtstagen.
Alltag und Freizeit
Beim Kaffeetrinken, im Kino oder im Park – wenn das Modell leger genug ist, funktioniert es überall. Ein Cardigan oder Jeansjacke darüber schafft einen schicken Kontrast.
Business-Meetings
Unter einem Blazer wirkt das Kleid professionell. Mit Pumps und einer Aktentasche kombiniert, entsteht ein moderner Business-Look.
Variationen: Längen und Muster
Midi- und Maxi-Längen
Midi-Kleider enden zwischen Knie und Wade. Maxi-Modelle reichen bis zum Knöchel und wirken besonders elegant. Midi trage ich im Alltag, Maxi bei besonderen Anlässen.
Muster-Guide
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Punkte sind zeitlos.
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Blumen sorgen für einen romantischen Touch.
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Streifen wirken modern.
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Karos geben dem Look eine freche Note.
Ich wechsle je nach Laune. Muster machen das Kleid persönlich.
Meine Lieblingskombinationen
Pastelltöne mit Creme
Ein hellblaues Kleid mit Creme‑Pumps kombiniere ich gern im Frühling. Es wirkt frisch, ohne grell zu sein.
Dunkle Farbe mit Rot
Ein dunkelgrünes Modell und rote Schuhe – das ist mein Highlight für Herbsttage. Der Farbkontrast ist stark, ohne aufdringlich zu wirken.
Schwarz und Weiß
Ein klassisches schwarz‑weiß gepunktetes Kleid passt immer. Mit Loafern und einem schwarzen Cardigan ist es mein Standard‑Outfit.
Budget-Guide: Von günstig bis handgemacht
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Ab 40 Euro findest du einfache Modelle aus Polyester.
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60–120 Euro sind handelsübliche Baumwollkleider.
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150–250 Euro liegen handgefertigte Stücke von kleinen Labels.
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Selbst gemacht kostet Material etwa 50–80 Euro, je nach Stoffqualität.
Mein Tipp: Investiere in ein gutes Baumwollkleid, statt mehrerer billiger Varianten.
Abschluss: Warum das Petticoot Kleid bleibt
Ich trage mein Petticoot Kleid, weil es mich aufrichtet. Weil es Bewegung schenkt. Weil es Spaß macht. Und weil ich mich darin wiedererkenne. Nicht wegen eines Trends, sondern wegen des Gefühls, das es auslöst. Genau deshalb ist es für mich kein Mode‑Gag, sondern ein Begleiter für viele Gelegenheiten. Und wahrscheinlich werde ich noch viele weitere Kleider in meinem Schrank hängen haben – jedes mit seiner eigenen Geschichte.